Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Forschungsprojekte

Das Männerkonzentrationslager innerhalb des Lagerkomplexes Ravensbrück

MGR/SBG, Foto-Nr. 2020/1

Zu den bisher vergleichsweise wenig beachteten Aspekten der Geschichte des KZ-Komplexes Ravensbrück gehört das sogenannte Männerlager. Im Zeitraum von 1941 bis 1945 waren in Ravensbrück sowie ab 1943 in den zugehörigen Außenlagern insgesamt mehr als 20.000 männliche Gefangene inhaftiert, die von der SS vor allem beim Auf- und Ausbau der Infrastruktur des Lagerkomplexes eingesetzt wurden. Fast 80 Jahre nach der Befreiung ist weiterhin wenig über das Männerlager, seine Rolle im Lagerkomplex, sowie die dortigen Bedingungen für die Inhaftierten bekannt.

Die Gedenkstätte Ravensbrück führt seit Juni 2023 ein auf zwei Jahre angelegtes Online-Ausstellungsprojekt zum Männerlager durch. Ziel ist es, Forschungslücken zu schließen, das Thema in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und die Geschichte des Männerlagers angemessen in die Erinnerung an Ravensbrück zu integrieren.

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Abgeschlossene Projekte

Material – Beziehung – Geschlecht. Artefakte aus den KZ Ravensbrück und Sachsenhausen

Die zunehmende Relevanz visueller und materieller Zeugnisse für die Historiographie der NS-Konzentrationslager und ihre zukünftige Bedeutung in der historisch-politischen Bildungsarbeit begründen den Ausgangspunkt dieses Forschungsprojekts. Über 900 Artefakte, darunter Zigarettenspitzen, Miniaturen aus Zahnbürstenstielen, illustrierte Adress- und Notizbücher sowie bestickte Tücher sind in den Depots der Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen erfasst.

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Deportation von Frauen aus Frankreich nach Ravensbrück (1942-1945)

Über 7000 Frauen sind aus Frankreich in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert worden, vor allem in den Jahren 1943 und 1944. Diese Frauen und ihre Lebenswege werden Thema einer Ausstellung sein, die ab 2022 an der Gedenkstätte Ravensbrück zu sehen ist. Die Ausstellungsmacherinnen fragen dabei nach der Zusammensetzung dieser heterogenen Gruppe und kontextualisieren die Geschichte ihrer Deportation insbesondere aus geschlechtergeschichtlichem Blickwinkel. Zugleich leisten sie Vermittlungsarbeit zwischen einem französischen und einem deutschen Forschungskontext.

Plus de 7000 femmes ont été déportées de France vers le camp de concentration de femmes de Ravensbrück, dans la plupart en 1943 et 1944. Ces femmes et leurs chemins feront l'objet d'une exposition qui sera présentée au Mémorial de Ravensbrück à partir de 2022. L'équipe de l'exposition se focalisera sur la composition de ce groupe hétérogène et mettra l'histoire de leur déportation dans un contexte de l'histoire du genre. En même temps, l'exposition fournira un travail de transmission entre un contexte de recherche français et allemand.

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Die SS-Versuchsgüter des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück und die „Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH“ (DVA). Eine agrarhistorische Studie 1939-1945

Das fachliche und ideologische Umfeld der nationalsozialistischen Agrarpolitik sowie deren Ziele und Widersprüche werden anhand des Wirkens der SS–Organisation „Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH“ (DVA) untersucht. Die Studie fragt einerseits nach der Rolle der DVA und der von ihr betriebenen Versuchsgüter in Konzentrationslagern und besetzten Gebieten bei agrarpolitischen Planungen und Entscheidungen – wie z.B. der Autarkiepolitik, der Ostexpansion oder der Versorgung bzw. gezielten Nichtversorgung, dem sogenannten „Hungerplan“. Zum anderen untersucht sie die Verbindungslinien zwischen der DVA und anderen agrarpolitisch relevanten Institutionen, wie dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft oder dem Reichsnährstand. Zudem soll die Stellung der DVA innerhalb des SS-Systems bestimmt werden.

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