Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Ravensbrücker Kolloquium

Das "Ravensbrücker Kolloquium" ist ein seit 2002 eingeführtes "Format", das sich an Akteure und Multiplikator_innen aus der Gedenkstättenpädagogik und der historisch-politischen Bildung wendet.

2002 veranstalteten die Gedenkstätte Ravensbrück gleich drei Kolloquien hintereinander: Im November 2002 stand unter dem Titel "Bad Freienwalde | Berlin | Amsterdam – Hans Keilson" der Psychoanalytiker Hans Keilson im Mittelpunkt, der, damals bereits 93-jährig, zwei Tage nach Ravensbrück kam, um insbesondere über seine psychoanalytische Praxis mit Überlebenden der Schoah zu sprechen. Ein Kolloquium im Dezember beschäftigte sich mit der Darstellung von Täterinnen und Tätern des Nationalsozialismus in der Historiographie, Literatur und Medien.

Im September 2003 führten der Historiker Michael Wildt und der Philosoph Werner Konitzer in die  "Posener Himmler-Rede"ein.

Ebenfalls 2003 diskutierten wir mit dem Sozialpsychologen Harald Welzer über "das familiäre, schulische und gesellschaftliche Umfeld der gedenkstättenpädagogischen Arbeit". 

Im März 2004 ging es um "Gedenksouvenirs", Zu diesem Kolloquium ist eine von Ulrike Dittrich und Sigrid Jacobeit herausgegebene Publikation unter dem Titel "KZ-Souvenirs. Erinnerungsobjekte der Alltagskultur im Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen" erschienen, die bei der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung online als PDF-Datei erhältlich ist.

Mit der Frage nach "Geschlechtsspezifik in der rechts-extremistischen Szene" beschäftigte sich ein Kolloquium im Juni 2004, das in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin in Ravensbrück stattfand.

Im selben Jahr war unter dem Titel "Bei guter Führung..." eines der am stärksten nachgefragten gedenkstättenpädagogischen Angebote, die "Führung" Thema im Gespräch mit den Kolleginnen Annette Eberle (damals KZ-Gedenkstätte Dachau), Annegret Ehmann (ehemals Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz) und Alexander Schmidt (damals KZ-Gedenkstätte Flossenbürg).

"'Gegen die Wand' – Pädagogisches Scheitern zwischen Anspruch und Wirklichkeit" war das Kolloquium vom März 2006, das eine Kooperationsveranstaltung mit der RAA Brandenburg darstellte, überschrieben.

2009 beschäftigten wir uns unter dem Titel "Kontrapunkte der Erinnerung" erneut mit den Täterinnen und Tätern und deren Repräsentation an Orten des öffentlichen Gedenken".

DasRavensbrücker Kolloquium "Adorno revisited: Was heißt 'Aufarbeitung der Vergangenheit?'"aus dem selben Jahr ist mit den Tagungsbeiträgen von Klaus Ahlheim, Wolfgang Kraushaar, Astrid Messerschmidt und Matthias Heyl in dem von Ahlheim und Heyl herausgegebenen Band "Adorno revisited. Erziehung nach Auschwitz und Erziehung zur Mündigkeit heute" [Hannover 2010 (Offizin Verlag, ISBN 978-3-93034-589-2)] dokumentiert. 

2018 beschäftigten wir uns mit der "kulturellen Bildung in der Gedenkstättenpädagogik. Im November 2019 fand ein Kolloquium zur "Konstruktion des devianten Mädchens in der Sozialfürsorge des 20. Jahrhunderts" statt.

Adorno revisited