Fürstenberger BRUCHSTÜCKE '45
Eine Ausstellung im Stadtraum
Zehn Bilder-Tafeln an Lichtmasten in der Innenstadt erzählen bruchstückhaft vom Leben in Fürstenberg im Jahr 1945 - kurz vor, während und nach der Befreiung. Gezeigt werden die Tafeln fast alle an den Orten des historischen Geschehens.
Die Ausstellung war ein Teilprojekt der Sonderausstellung BRUCHSTÜCKE '45 der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, die 2021 - 2022 an verschiedenen Orten in Brandenburg zu sehen war. Der Online-Rundgang der Gesamtausstellung finddt sich hier.
In BRUCHSTÜCKE '45 lassen überlieferte Dinge wie ein Paar selbstgestrickte Socken, ein Stück Seife oder ein Koffer durch ihre Geschichten das Jahr '45 lebendig werden. Vorwiegend aus der Perspektive der Häftlinge wird so von NS-Gewalt, Befreiungen und Umbrüchen in dieser Zeit erzählt.
Die Motive der Fürstenberger BRUCHSTÜCKE '45 beruhen auf Interviews mit Fürstenbergerinnen und Fürstenbergern, die Kirsten Poggendorff 2018/2019 geführt hat. Diese waren bei 1945 im Alter zwischen 6 bis 18 Jahren und schildern ihr eigenes Erleben des lokalen Geschehens bei Kriegsende. Die Ausstellung zeigt, wie eng die Geschichte des KZ Ravensbrück mit der Stadt Fürstenberg und der Region verwoben ist.
Künstler*innen:
Die bildnerische Gestaltung der Erzählungen der Fürstenbergerinnen und Fürstenberger übernahmen Gudrun und Kuno Lomas.
Beide Künstler leben seit Jahren in der Region und bereichern sie mit ihren Skulpturen, Zeichnungen und Bildern sowie zahlreichen internationalen Kunstsymposien, Workshops und ihrer eigenen Galerie.
Den Flyer zum Rundgang gestaltete Manuel Wree.
Zu den einzelnen Lichtmasten und Zitaten
1. Markt:"Fürstenberg war zugestopft."
→ Holzmast südlicher Marktplatz
2. Burg:"Die marschieren zum Luisenberg und tragen den Luisenberg ab."
→ Lichtmast Brandenburger Straße 2
3. Stadtpark:"Es war das zweite Mal, dass ich das Wort Jude hörte."
→ Lichtmast Unter den Linden 2 (zwischen den Parkeingängen)
4. Schleusenbrücke:"Alle, die damals 15 waren ..."
→ Lichtmast Brandenburger Straße 31
5. Tunnel nach Steinhavelmühle:"Vielleicht immer 50 Frauen in einem Block ..."
→ Lichtmast gegenüber Geldener Straße 15
6. Bünte-Haus:"Wir hatten fürchterliche Angst."
→ Lichtmast gegenüber Schliemannstraße 22
7. Markt:"Fürstenberg wird nicht verteidigt, Weiße Flaggen überall."
→ Holzmast nördlicher Marktplatz
8. Bäckerei Marten:"Die standen wegen einer Stulle."
→ Lichtmast Brandenburger Straße 21
9. Apothekerberg: "Wir kriegten ja nur Karten wenn wir gearbeitet haben. Brotkarten, wie man so sagt."
→ Lichtmast Brandenburger Straße 10
10. Köller-Haus:"Wir mussten mit Geschwindigkeit raus."
→ Lichtmast gegenüber Wallstraße 24
Die Abfolge der Tafeln spiegelt den zeitlichen Verlauf.