Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Nationale Mahn- und Gedenkstätte (1959 - 1992)

Die "Nationale Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück" wurde am 12. September 1959 als eine der drei nationalen KZ- Gedenkstätten der DDR eröffnet. Die Architekten des so genannten Buchenwald-Kollektivs bezogen einen Teil der ehemaligen KZ-Anlagen außerhalb der Lagermauer in die Gestaltung mit ein, u.a. das Krematorium, das ehemalige Lagergefängnis (Zellenbau) sowie einen Abschnitt der vier Meter hohen Lagermauer. In dem 1959 angelegten Massengrab vor der westlichen Lagermauer wurden Überreste verstorbener Häftlinge aus verschiedenen Grabstellen beigesetzt. Zentrum der Gedenkanlage ist die Bronzeskulptur "Tragende" von Will Lammert, die als Wahrzeichen der Gedenkstätte Ravensbrück gilt.

Bis auf das Gedenkareal am Ufer des Schwedtsees wurde das ehemalige KZ-Gelände von Mai 1945 bis Ende Januar 1994 von der Sowjetarmee bzw. den GUS- Streitkräften genutzt.

1959 entstand im Zellenbau das erste Lagermuseum. Überlebende aus verschiedenen Ländern Europas stifteten Erinnerungsstücke, Zeichnungen und Dokumente aus der Zeit ihrer Haft. Anfang der 1980er Jahre konzipierte die Gedenkstättenleitung die „Ausstellung der Nationen” im Zellenbau, die es den einzelnen Ländern ermöglichte, selbstständig ihre Raume zu gestalten. Im Obergeschoss entstanden 17 nationale Gedenkräume.

Die ehemalige SS-Kommandantur, die bis 1977 vom sowjetischen Militär genutzt wurde, beherbergte ab 1984 als "Museum des antifaschistischen Widerstandskampfes" die zentrale Dauerausstellung der Gedenkstätte.