Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Meldungen

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Helga Beyer zum 100. Geburtstag

04. Mai 2020

Helga Beyer, geboren am 4. Mai 1920 in Breslau, beteiligte sich ab 1933 im Widerstand gegen das NS-Regime. Mit 13 Jahren war sie Mitglied der Kommunistischen Partei-Opposition (KPO) und im deutsch-jüdischen Wanderbund „Kameraden“. Die Jugendliche aus jüdischer Familie überbrachte als Kurierin im deutsch-tschechoslowakischen Grenzgebiet geheime Nachrichten, verteilte illegale Schriften, die zum Widerstand aufriefen und sammelte Geld für die Angehörigen politisch Verfolgter.

1938 wurde sie verhaftet und 1939 in einem Hochverratsprozess durch den Volksgerichtshof zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nachdem sie bis 1941 in Gefängnissen in Cottbus, Breslau und Leipzig inhaftiert war, wurde sie im August 1941 nach Ravensbrück deportiert. Während zahlreiche Briefe aus ihrer Gefängnishaft erhalten sind, ist über ihre Zeit im KZ Ravensbrück wenig bekannt. Zu Beginn des Jahrs 1942 wurde sie im Rahmen der Aktion „14f13“ ermordet. SS-Lagerärzte und externe Gutachter selektierten im KZ Ravensbrück von Ende 1941 bis Anfang 1942 etwa 1600 Frauen und 300 Männer zur Ermordung: Neben Kranken und Arbeitsunfähigen alle jüdische Häftlinge.

Heute wäre Helga Beyer 100 Jahre alt geworden. Die Journalistin Antje Dertinger hat sich im 1987 veröffentlichten Buch „Weiße Möwe, gelber Stern“ mit dem Schicksal Helga Beyers auseinandergesetzt.

Zurück zur Übersicht