Ravensbrück 1939-45: Christliche Frauen im Konzentrationslager
Aus Anlass des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2017 in Berlin erinnert die Gedenkstätte Ravensbrück mit einer Ausstellung an christliche Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück..Christliche Frauen wurden von den Nationalsozialisten verhaftet, weil sie sich aufgrund ihrer Geisteshaltung kritisch oder oppositionell gegenüber dem NS-Regime verhalten hatten. Mit ihnen werden Vielfalt und Diversität unterschiedlicher konfessioneller Kulturen in Europa zum Thema: Die Häftlinge stammten aus römisch-katholischen, griechisch- und russisch-orthodoxen sowie verschiedenen reformatorisch-protestantischen Milieus. Dreizehn von ihnen, die in das KZ Ravensbrück verschleppt wurden, werden in der Ausstellung porträtiert. Ein zweiter Ausstellungsteil ist den religiösen Praxen im Lager gewidmet, die weitgehend unsichtbar bleiben mussten. Eine Herausforderung war der Mangel an liturgisch wichtigen Objekten und kanonischen Schriften, der unterschiedlich und manchmal auf abenteuerliche Weise kompensiert wurde. Ein dritter Ausstellungsteil wendet sich der Frage nach der religiösen Praxis im Umfeld des Konzentrationslagers zu: Die Gottesdienste in der Stadt Fürstenberg waren deutsch-christlich geprägt. Kirchenaustritte wegen SS-Mitgliedschaft sind dokumentiert. Kurzporträts über den amtierenden Pastor bzw. die ihn ersetzenden Pfarrverwalter ergänzen die wenigen bislang bekannten Fakten.
Die Ausstellung wurde durch zahlreiche Stiftungen und Förderer ermöglicht: Andere Zeiten e.V., Berliner Diözesanverband der Caritas e. V., Deutscher Caritasverband e.V., Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, Evangelische Kirche Baden-Württemberg, Erzbistum Berlin sowie das Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend