Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Jahrestag der Befreiung

Der Jahrestag der Befreiung in der Gedenkstätte Ravensbrück

Die Gedenkstätte begeht jährlich, in Anlehnung an das historische Datum der Befreiung des KZ Ravensbrück durch die Rote Armee am 30. April 1945, den Jahrestag der Befreiung. Der Jahrestag wird gemeinsam von der Gedenkstätte Ravensbrück und dem Internationalen Ravensbrück Komitee veranstaltet. Mittelpunkt der Feierlichkeiten bildet die zentrale Gedenkveranstaltung, mit Redebeiträgen von Überlebenden des Konzentrationslagers und von Vertreter:innen aus der Landes- und Bundespolitik. Zudem findet eine Kranzniederlegung am Ufer des Schwedtsee statt. Das ganze Wochenende wird von einem Rahmenprogramm mit Ausstellungseröffnungen, Rundgänge, Lesungen und weitere dezentrale Gedenkveranstaltungen begleitet.  

Historischer Hintergrund

Kurz vor Kriegsende evakuierten das Internationale, Schwedische und Dänische Rote Kreuz rund 7.500 Häftlinge nach Schweden, in die Schweiz und nach Frankreich. Aufgrund eines Räumungsbefehls wurden die verbliebenen 20.000 Häftlinge in Marschkolonnen Richtung Nordwesten getrieben. Viele starben auf diesen Todesmärschen. Am 30. April 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Ravensbrück und die dort etwa 3.000 zurückgelassenen Kranken.

Aber mit der Befreiung endete das Leid für viele Frauen, Männer und Kinder nicht. Viele von ihnen starben noch in den folgenden Wochen, Monaten und Jahren. Die Überlebenden litten oft jahrzehntelang unter den Folgen ihrer KZ-Haft.

Nach der Befreiung übernahm die sowjetische Armee weite Teile des ehemaligen Konzentrationslagers. Seit 1948 bemühten sich ehemalige Häftlinge und die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes darum, zumindest den Bereich um das Krematorium zu erhalten und zu einem Ort des Gedenkens umzugestalten. Im September 1948 fand dort die erste Gedenkfeier statt. Solche Gedenkfeiern wurden fortan jährlich veranstaltet und bieten bis heute Raum für Begegnung, Gedenken und Austausch.
 

80. Jahrestag der Befreiung - 01. bis 04. Mai 2025

Zwischen dem 01. - 04. Mai 2025 erinnern wir in diesem Jahr an den 80. Jahrestag der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. Wir laden Sie herzlich ein, die Veranstaltungen in Fürstenberg/Havel zu besuchen. Für die zentrale Gedenkveranstaltung und weitere Programmpunkte bieten wir eine Simultanübersetzung an (DE/EN/FR/PL). Das Programm folgt in Kürze. 

Es wird voraussichtlich der letzte Jahrestag sein, an dem noch viele Überlebende persönlich teilnehmen können. Die Perspektive der 2. und 3. Generation gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Nachkommen ehemaliger Häftlinge teilen die Geschichten ihrer Angehörigen und reflektieren ihre eigene Familiengeschichte. Ihre aktive Beteiligung im öffentlichen Diskurs und in der Gedenkstättenarbeit wird beim kommenden Jahrestag umso wichtiger. 

Geplante Programmpunkte:

  • Zentrale Gedenkveranstaltung 04. Mai 2025, 10 Uhr: Mit musikalischer Begleitung des Landesjugendorchesters Mecklenburg-Vorpommern, Reden auf großer Bühne sowie einer Pressebühne. Im Anschluss Kranzniederlegung am Mahnmal „Die Tragende“. Um die Veranstaltung bestmöglich vorzubereiten, bitte wir Sie um Anmeldung. Anmeldungsformular 

  • Internationales Forum der 2. und 3. Generation: Austausch für Angehörige ehemaliger Ravensbrück-Häftlinge, um Erfahrungen zu reflektieren und Perspektiven für die Zukunft zu diskutieren. Simultanübersetzung in DE/EN/FR/PL

  • Werkstattgespräch zum Forschungsprojekt Männerlager: Ergebnisse des Projekts werden präsentiert und ein erster Einblick in die entstehende digitale Ausstellung gegeben. 

  • 24-Stunden-Lesung von Namen der Opfer: Von Samstagmorgen bis Sonntagmorgen wird eine Gruppe Namen der Opfer von Ravensbrück neben dem historischen Eingangstor des ehemaligen Lagergeländes verlesen.

  • Markt der Erinnerung und Begegnung: Organisationen, Vereine, Stiftungen, engagierte Gruppen und Einzelpersonen präsentieren an Ständen ihre Projekte und Arbeiten zur Geschichte und Gegenwart Ravensbrücks.

  • Konzert „Siła Miłości”: Das Konzert wird in Zusammenarbeit mit dem polnischen Verband „Rodzina Ravensbrück“ und dem Institut für nationales Gedenken (IPN) organisiert. 

  • Eröffnung der Ausstellung: „Mit Mut und Zuversicht. Widerstand von Frauen im KZ Ravensbrück”  In Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

  • Einweihung eines Gedenkzeichens für die politischen Häftlinge

  • Chorkonzert zur Erinnerung an die griechischen Frauen in Ravensbrück

  • Interreligiöses Gedenken

  • Geführte Rundgänge in mehreren Sprachen