Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Veranstaltungen

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

14. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück

01. September bis 06. September 2019 – ganztägig

Die Relevanz materieller Zeugnisse für die Historiographie der NS-Konzentrationslager und ihre zukünftige Bedeutung in der historisch-politischen Bildungsarbeit rücken mehr und mehr in den Fokus. Im Rahmen der Europäischen Sommer-Universität 2019 sollen die materiellen Kulturen in den KZ-Gedenkstätten in ihrer Vielschichtigkeit in den Blick genommen werden und zwar aus kulturwissenschaftlichen, material- und technikgeschichtlichen wie auch konservatorischen Forschungsperspektiven.

Den thematischen Auftakt wird die Sammlungspraxis der Gedenkstätten im internationalen Vergleich bilden. Gefragt wird nach Zeitpunkt und Genese der Sammlungen, nach ihrer Funktion, den ethischen Implikationen sowie dem Bedeutungswandel der Objekte: Von Erinnerungsstücken mit einer Memorial- oder auch Beweisfunktion entwickelten sich die in den Depots und Ausstellungen bewahrten Artefakte in den letzten Jahren zu eigenständigen Zeugnissen, historiographischen Quellen und Erzählanlässen für die komplexe Geschichte der Lager.

In einem zweiten Schritt sollen insbesondere die von Häftlingen in den Konzentrationslagern gefertigten Artefakte nach ihren materiellen, sozialen und geschlechterhistorischen Aspekten befragt werden. Die irritierende Parallelität von Zwangsarbeit, Gewalt, Tod und künstlerischen Praktiken gilt es zu reflektieren. Häftlinge in Konzentrationslagern rücken als Akteur_innen ins Blickfeld. Ihre Handlungsweisen sind dabei ebenso zu untersuchen wie die diversen sozialen Beziehungen, die im Lager entstanden und die in den Artefakten Form und Gestalt angenommen haben.

Den dritten Schwerpunkt bilden Fragen der Konservierung und Restaurierung. Die komplexen Objekt- und Materialgruppen, u.a. aus der Rüstungsproduktion, stellen besondere konservierungswissenschaftliche Herausforderungen dar. Nicht zuletzt soll auch die Geschichte der Restaurierungspraxis diskutiert werden.

Die Sommer-Universität wird von der Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit ihrem Forschungsprojekt „Material – Beziehung – Geschlecht. Artefakte aus den KZ Ravensbrück und Sachsenhausen“ [Forschung in Museen | VolkswagenStiftung] in Kooperation mit dem Haus der Wannsee-Konferenz, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, dem Lehrstuhl für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie dem Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin veranstaltet.

Gefördert wird die diesjährige Sommer-Universität von Daimler, der VolkswagenStiftung sowie dem Auswärtigen Amt.

Programm  zum Download und  Anmeldung  bis zum 16.8. online

Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache mit simultaner Übersetzung statt.

 

Tagungsbüro:

Hannah Sprute und Nils Weigt, Telefon: +49 33093 608 25 / +49 33093 608 175, sommer-uni@ravensbrueck.de

Unterkunft:

Übernachtung im Mehrbettzimmer in der benachbarten Jugendherberge Ravensbrück: 35 Euro pro Nacht, Sonntag bis Freitag 170 Euro

Anreise:

Bahn: Der Regional-Express fährt stündlich von Berlin-Hauptbahnhof nach Fürstenberg/Havel (Richtung Stralsund oder Rostock). Vom Bahnhof Fürstenberg 2 km Fußweg oder per Taxi. Ein Transfer wird auf Anfrage organisiert.

PKW: Fürstenberg/Havel liegt ca. 80 km nördlich von Berlin an der B 96 Berlin-Stralsund; in Fürstenberg der Beschilderung folgen.

Veranstaltungsort

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

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