Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Presseinformationen

12/2018: Wanderausstellung über die medizinische Versorgung im Frauen-KZ Ravensbrück durch Häftlinge wird im Potsdamer Sozialministerium eröffnet

13. März 2018

Nr.: 12/2018

Am Donnerstag, 15. März 2018, wird um 11.00 Uhr im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in Potsdam die Wanderausstellung „‘… unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten.‘ Die medizinische Versorgung im Frauen-KZ Ravensbrück durch Häftlinge“durch die Landesgleichstellungsbeauftragte Monika von der Lippeeröffnet. Anhand von Fotos, Dokumenten und Zeichnungen thematisiert die Ausstellung der Gedenkstätte Ravensbrück und des Arbeitskreises Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. die Arbeit des medizinischen Häftlingspersonals im KZ Ravensbrück.

Die SS hatte Häftlinge mit medizinischen Kenntnissen aus Ost- und Westeuropa als Ärzte und Pfleger eingesetzt. Sie versuchten, ohne ausreichende Medikamente und Verbandsmaterial Kranken und Verletzten zu helfen. Ihre Position als Funktionshäftlinge verlangte eine Gratwanderung zwischen den Befehlen der SS, ihren eigenen Überlebensinteressen und den Bedürfnissen der Kranken. In Berichten von Überlebenden wird einerseits ihr Einsatz für Mithäftlinge gewürdigt, andererseits werden sie aber auch für die Nichtbehandlung von Kranken, für Selektionen und Tötungen mitverantwortlich gemacht.

In einem biografischen Teil werden Frauen aus Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Polen, der Schweiz, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei sowie zwei tschechische Männer porträtiert, die ärztlich und pflegerisch unter Aufsicht der SS gearbeitet haben.

Zwischen 1939 und 1945 sind im KZ Ravensbrück 132.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche des "Jugendschutzlagers Uckermark" als Häftlinge registriert worden. Die Häftlinge stammten aus über 40 Nationen, unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Juden sowie Sinti und Roma. Zehntausende wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Nach dem Bau einer Gaskammer Ende 1944 wurden rund 6.000 Häftlinge von der SS vergast. Ende April 1945 trieb die SS Zehntausende Häftlinge auf Todesmärsche in Richtung Nordwesten. 3.000 zurück gelassene Kranke wurden am 30. April 1945 durch die Rote Armee befreit.

 

Donnerstag, 15. März 2018, 11.00 Uhr

Eröffnung der Ausstellung„‘… unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten.‘ Die medizinische Versorgung im Frauen-KZ Ravensbrück durch Häftlinge“

 

Ansprachen: Monika von der Lippe, Gleichstellungsbeauftragte des Landes Brandenburg

Dr. Insa Eschebach, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Karin Bergdoll, Projektleiterin Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V.

anschließend: Führung durch die Ausstellung mit der Historikerin Dr. Christl Wickert

 

Die Ausstellung ist bis zum 14. Mai 2018 im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, 14467 Potsdam (Haus S, Magistrale) zu sehen.

 

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Bundesministerium für Gesundheit, vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg sowie von der Kulturstiftung des Bundes.

 

Information: www.masgf.brandenburg.de

 

 

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