Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

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Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Gedenkveranstaltung und Einweihung einer Gedenktafel in Zichow

22. November 2023

Am Sonntag, den 26.11.2023 um 14:00 Uhr wird in der Gemeinde Zichow in der Uckermark eine Gedenktafel eingeweiht.

Vom Juli 1944 bis Januar 1945 mussten mehr als 100 Frauen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück im Außenlager Zichow auf dem dortigen Gut für die Familie von Arnim Zwangsarbeit leisten. Eigentümer des Gutes und weiterer Güter in Kleinow und Netzow war Bernd Graf von Arnim (1868 – 1945); betrieben wurden die Güter von Hans-Georg Graf von Arnim (1900 – 1972). Das Außenlager Zichow war das einzige des KZs Ravensbrück in einem privaten Landwirtschaftsbetrieb.

Die zumeist deutschen Frauen waren zwischen 19 und 47 Jahre alt. Sie trugen den roten Winkel der politischen Gefangenen. Der Haftgrund vieler von ihnen: »Verkehr mit Fremdvölkischen«. So bezeichneten die Nationalsozialisten Liebesbeziehungen deutscher Frauen zu Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen aus Polen, Frankreich, der Ukraine und anderen Ländern.

Über die elenden Bedingungen in Zichow gibt das Krankenbuch Auskunft, in dem hauptsächlich »Erkältung«, »Grippe« und »geschwollene Füße« dokumentiert sind. Drei der Frauen aus Zichow sind unmittelbar vor der Befreiung umgekommen; eine Frau starb wenige Wochen danach.

In Erinnerung an die Frauen findet am Sonntag, den 26.11.2023 um 14:00 Uhr vor Ort eine Gedenkveranstaltung statt. Treffpunkt ist am Gemeindehaus in Zichow, Dorfstraße 13 a.

Nach einer Ansprache des Bürgermeisters der Gemeinde Zichow wird die Gedenktafel eingeweiht und ein Kranz niedergelegt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.

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