Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

"Wir mussten mit Geschwindigkeit raus."

Klaus Köller (damals 16 Jahre)

"Dieses Haus, wo wir lebten, wurde dann beschlagnahmt und von der Roten Armee zu einem GPU-Keller ausgebaut. Also da wurden Verhöre durchgeführt. Bretterzaun davorgebaut und da durften wir nicht mehr rein.

Wir mussten mit Geschwindigkeit raus. 'Dawai, dawai!' Ich höre noch das Wort."

 

Ilse Wernick (damals 13 Jahre)

"Die Russen brauchten ja Platz. Die zogen innerhalb der Stadt ein. In die Wallstraße zogen sie, in die Gartenstraße zogen sie. Die schönsten Straßenzüge haben sie sich dann ausgesucht. Die ganze Röblinsee-Kolonie ist besetzt worden. Da waren alle raus, bis auf die wenigen Deutschen, die bei den Russen dann geholfen haben.

Ja, die kamen und sagten, wir müssten raus. Ja, den Keller auch, die haben ein GPU-Gefängis eingerichtet. Die haben da Gefangene gehabt."

 

Peter Keibel (damals 15 Jahre)

"Wenn Sie ihre Wohnung verlassen und dann sind sie drei Wochen nicht da und der Krieg läuft über eine Stadt, dann wird die Wohnung geplündert. Das sind nicht nur die Russen gewesen oder deutsche Soldaten, sondern auch Angehörige des Konzentrationslagers gewesen, die sich nun erst mal Zivilklamotten besorgen mussten. ... Das war 'ne ganz normale Sache. Da hat sich niemand drüber aufgeregt."   

"Das Rathaus wurde Kommandantur... und dann haben sie einzelne Villen, am Baalensee, am Schwedtsee, diese ganzen besseren Viertel, sag ich mal, die haben sie dann belegt und dann die ganze Röblinseekolonie."   

 

Käthe Schramm (damals 6 Jahre)

"Die Russen hatten ja ganze Straßenzüge. Und zwar war das die jetztige Fritz-Reuter-Straße, ... dann sehr lange die Schützen-Straße und die Zehdenicker-Straße, die hatten sie auch. Und sonst waren sie ja in der Röblinsee-Siedlung. Ich weiß jetzt nicht, ab wann sie dann die Straßen wieder freigegeben haben."