Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
17. Europäische Sommer-Universität 2025
25. August bis 29. August 2025
Die Frage, ob Täter:innenschaft in einer KZ-Gedenkstätte verhandelt werden sollte, ist seit ihrer Einrichtung in der Diskussion. Immerhin stehen die historischen Orte heute für die Leiden und die Selbstbehauptung der Häftlinge. Dabei ist die Befassung mit der Täter:innenschaft grundlegend für die Frage, wie es zu den Konzentrationslagern kommen konnte, warum Menschen mit Überzeugung in diesen arbeiteten, und welches ihre Motivation war. Allein die Wohnhäuser für die Aufseherinnen im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, die extra für diese entworfen wurden, und die alle Besuchenden als erstes sehen, stehen für die enge Verbindung von Ideologie und Anreiz.
Aus diesem Grund eröffnete die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück bereits 2004 die erste Täter:innen-Ausstellung in einer KZ-Gedenkstätte, die 2020 aktualisiert wurde.
Die Sommer-Universität nimmt das Thema auf, um neuere Forschungen zu diskutieren. Dabei soll sowohl der Täter:innenschaft im KZ nachgegangen werden – hier in geschlechterhistorischer Perspektive – sowie den Bedingungen von Kollaboration und Kooperation in den besetzten Gebieten. Auch den Fragen nach den Ausstellungspraxen und der Medienpräsenz soll nachgegangen werden sowie der Frage nach Kontinuitäten und der gemeinsamen Strategiebildung für die Zukunft.
Die Europäische Sommer-Universität Ravensbrück richtet sich an einen interdisziplinären Kreis von Teilnehmenden, der sich aus Studierenden, Wissenschaftler:innen, Multiplikator:innen der historisch-politischen Bildung und Interessierten zusammensetzt. Sie ist intergenerationell, interdisziplinär und nimmt Fragen der Geschlechterforschung auf. Das vielfältige Programm enthält Vorträge, Führungen und Workshops, sowie Filmvorführungen und künstlerische Abendgestaltungen.
Veranstaltungsort
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen
16798 Fürstenberg/Havel