Seit 20 Jahren: Wissenschaftlicher Dialog am historischen Ort
Seit 2005 lädt die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück jedes Jahr in der letzten Augustwoche zur Europäischen Sommer-Universität ein. Die generationenübergreifende Konferenz bringt einen interdisziplinären Kreis aus Studierenden, Wissenschaftler:innen, Multiplikator:innen der historisch-politischen Bildung und weiteren Interessierten zusammen. Das Programm umfasst Vorträge, Workshops, themenspezifische Führungen, Filmvorführungen und künstlerische Abendveranstaltungen.
Die Sommer-Universität greift aktuelle Themen aus der historischen Forschung und aus erinnerungskulturellen Debatten auf. Drei Schwerpunkte bilden den programmatischen Rahmen: nationalsozialistische Herrschaft in Europa, Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie die kritische Auseinandersetzung mit der europäischen Gedächtnisgeschichte. Dabei richtet sich der Blick stets auch auf die besondere Geschichte des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. Ziel ist es, wissenschaftliche Forschung an KZ-Gedenkstätten mit jener an Universitäten und Forschungseinrichtungen zu verknüpfen, den fachlichen Austausch zu fördern und regionale, nationale und internationale Netzwerke zu stärken. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der im Rahmen einer Forschungsbörse aktuelle themenbezogene Abschlussarbeiten präsentiert.
Konzeptionell begleitet wird die Sommer-Universität von einer jährlich neu zusammengesetzten Projektgruppe von Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen. Sie erarbeitet die thematischen Schwerpunkte, empfiehlt Referent:innen und moderiert einzelne Programmpunkte.
In den vergangenen Jahren fand die Veranstaltung in Kooperation unter anderem mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, dem Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ und dem Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin statt.
Die Europäische Sommer-Universität Ravensbrück wurde von der damaligen brandenburgischen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, und der damaligen Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück, Prof. Dr. Sigrid Jacobeit, ins Leben gerufen.
Die 17. Europäische Sommer-Universität – 25. bis 29. August 2025
In diesem Jahr steht die Sommer-Universität unter dem Titel „Täter:innen – Bilder und Orte. Eine Herausforderung für Forschung und Vermittlung“. Sie widmet sich aktuellen Forschungsperspektiven auf Täterschaft im Nationalsozialismus und greift dabei beispielsweise Fragen zu Geschlechtergeschichte, Kollaboration, musealer Darstellung und medialer Repräsentation von Täter:innen auf. Weitere Informationen finden Sie hier.
Die 17. Europäische Sommer-Universität wird in Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und dem Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ durchgeführt. Finanziert wird dir Veranstsltung aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK). Ein besonderer Dank gilt der Siemens AG und dem Internationalen Freundeskreis Ravensbrück e. V. für die großzügige finanzielle Unterstützung.