Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Presseinformationen

16/25: Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück – Neun Überlebende aus sechs Ländern werden erwartet

24. April 2025

Nr.: 16/2025

Vom 2. bis 4. Mai 2025 erinnern die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und das Internationale Ravensbrück Komitee mit zahlreichen Veranstaltungen an den 80. Jahrestag der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. An den Gedenkveranstaltungen werden neun Überlebende aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Israel, Polen und der Schweiz teilnehmen. Die fünf Frauen und vier Männer im Alter zwischen 81 und 95 Jahren sind als Kinder und Jugendliche von den Nationalsozialisten in das KZ Ravensbrück und seine Außenlager verschleppt worden. Zwei der Überlebenden wurden im KZ Ravensbrück geboren.

Bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Sonntag, 4. Mai, um 10.00 Uhr werden Gedenkstättenleiterin Andrea Genest und die Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees, Ambra Laurenzi, die Gäste begrüßen. Danach sprechen die amtierende Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, der brandenburgische Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Tobias Dünow, sowie die Ravensbrück-Überlebende Ingelore Prochnow zu den Anwesenden. Schauspielerinnen, darunter Maren Kroymann und Jasmin Tabatabai, werden Erinnerungen ehemaliger Häftlinge vortragen. Die Veranstaltung wird durch das Landesjugendorchester Mecklenburg-Vorpommern musikalisch begleitet. Im Anschluss folgt eine Kranzniederlegung am Mahnmal „Die Tragende“. 

Bereits am Freitag, 2. Mai, findet in Kooperation mit AMCHA Deutschland e.V. das Forum der 2. und 3. Generation statt. Rund 150 Angehörige ehemaliger Häftlinge aus aller Welt tauschen sich dort über die Auswirkungen der NS-Verfolgung auf ihre Familien und auf ihr eigenes Leben aus. Um 19.00 Uhr steht ein Zeitzeugengespräch mit dem Ravensbrück-Überlebenden Ivan Lefkovits auf dem Programm. Am Samstag,3. Mai, werden ab 10.00 Uhr in einer 24-stündigen Lesung Namen von Opfern des KZ Ravensbrück verlesen. Rund 100 Personen beteiligen sich daran. Um 15.00 Uhr wird die Ausstellung „Widerstand von Frauen im KZ Ravensbrück“ eröffnet, die in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand entstanden ist. An 20 historischen Orten innerhalb der Gedenkstätte erzählen die Biografien inhaftierter Frauen von Selbstbehauptung, Courage und Solidarität in scheinbar ausweglosen Situationen. Zudem werden in einem Werkstattgespräch Ergebnisse des aktuellen Forschungsprojektes der Gedenkstätte zum ehemaligen Männerlager präsentiert. Den Abschluss bilden am Sonntag, 4. Mai, ein Chorkonzert zur Erinnerung an die griechischen Frauen in Ravensbrück sowie eine interreligiöse Gedenkveranstaltung.

Historischer Hintergrund
Kurz vor Kriegsende evakuierten das Internationale sowie das Schwedische und Dänische Rote Kreuz rund 7.500 Häftlinge nach Schweden, in die Schweiz und nach Frankreich. Die verbliebenen 20.000 Häftlinge wurden von der SS auf Todesmärsche Richtung Nordwesten getrieben, viele starben dabei. Am 30. April 1945 befreite die Rote Armee das Lager und die rund 3.000 zurückgelassenen kranken Häftlinge. Doch das Leiden endete für viele nicht mit der Befreiung: Viele starben in den anschließenden Wochen und Jahren an den Folgen der KZ-Haft. Nach Kriegsende nutzte die sowjetische Armee große Teile des ehemaligen Konzentrationslagers als Militärstandort. Seit 1948 bemühten sich Überlebende und die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes, den Bereich um das Krematorium als Gedenkort zu erhalten. Die erste offizielle Gedenkveranstaltung fand dort im September 1948 statt. 1959 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte eröffnet, die sich außerhalb des ehemaligen Häftlingslagers am Schwedtsee befand.

Die zentrale Gedenkveranstaltung wird am 4. Mai ab 10.00 Uhr vom Rundfunk Berlin-Brandenburg live im rbb Fernsehen und online auf rbb24.de übertragen.

 

Hinweise für die Medienvertreterinnen und -vertreter
Für die zentrale Gedenkveranstaltung am 4. Mai auf dem ehemaligen Appellplatz teilen wir Ihnen die Eckpunkte des Programms mit:

10.00 Uhr: Beginn
(Bildtermin: 1. Reihe-Foto; während der Veranstaltung u. a. mit Ansprachen von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Kulturstaatssekretär Tobias Dünow und der Ravensbrück-Überlebenden Ingelore Prochnow sind eine Pressetribüne für TV-Teams und Fotografen sowie eine Splitbox vorhanden.)

anschließend: Kranzniederlegung am Mahnmal „Die Tragende“
(Bildtermin)

Bitte melden Sie sich für die jeweiligen Veranstaltungstage oder einzelne Programmpunkte bis Mittwoch, 30. April 2025, 16.00 Uhr formlos unter Angabe von Namen und Medium sowie mit einer Kopie des Presseausweises unter presse(at)stiftung-bg.de an.

Anmeldung vor Ort und Ausgabe von Pressekennzeichnungen und Pressematerial am 4. Mai von 8.45 bis 9.30 Uhr im Besucherzentrum.

Aktuelle Informationen zum Programm: www.ravensbrueck-sbg.de/jahrestag/

 

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen | 16798 Fürstenberg an der Havel

Das Programm zum 80. Jahrestag der Befreiung wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung udn Zukunft (EVZ) gefördert.

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920
seferens(at)stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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