Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

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Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Wanderausstellung zu ZeugInnen Jehovas in Rostock zu sehen

28. Februar 2019

Die Wanderausstellung „Verboten und Verfolgt. Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in Haftanstalten der DDR“ wird noch bis zum 14. April 2019 von der Geschichtswerkstatt Rostock e.v. in den Räumen des Kröpeliner Tors in Rostock gezeigt.

Die 2018 erstmals gezeigte Ausstellung wurde von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück in Zusammenarbeit gemeinsam mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur erarbeitet. Sie widmet sich Zeuginnen und Zeugen Jehovas, die im NS-Staat unter anderem im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert und später in der DDR erneut verfolgt waren.
Von völkischen und nationalsozialistischen Kreisen wurden die Bibelforscherinnen und Bibelforscher bereits in den 1920er Jahren als „jüdische Bolschewisten“, „Volksverräter“ und „Kommunisten“ verunglimpft.
Rund 2.800 deutsche Zeuginnen und Zeugen Jehovas sowie 1.400 aus den besetzen Ländern wurden als „Schutzhäftlinge“ der Gestapo in die Konzentrationslager deportiert. Im KZ Ravensbrück waren bis zur Befreiung 782 weibliche und 218 männliche Bibelforscher inhaftiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die verfolgten Zeugen Jehovas in der Sowjetischen Besatzungszone als Opfer des Faschismus (OdF) anerkannt. Unmittelbar nach Gründung der DDR warf man ihnen jedoch „Kosmopolitismus“, „Boykotthetze“ und „Spionage für den Westen“ vor. Die Organisation wurde verboten, ihre Mitglieder verloren ihren Status als OdF und viele von ihnen wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR (1962) wurden Zeugen Jehovas wegen der Totalverweigerung des Wehrdienstes vor Gericht gestellt und verurteilt. In der Bundesrepublik wurden sie zwischen 1960 und 1969 ebenfalls verurteilt, wenn sie auch den Ersatzdienst ablehnten.

Der Eintritt zum Kröpeliner Tor beträgt 3 €, die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr zugänglich. Weitere Informationen auf der Website der Geschichtswerkstatt Rostock.

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