Im Depot der Gedenkstätte werden Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus dem KZ Ravensbrück und seinen Außenlagern wie Haftkleidung, Geschirr, Taschentücher und Kämme aufbewahrt. Außerdem umfasst die Sammlung von Häftlingen gefertigte künstlerische Objekte: Aus Zahnbürstenstielen geschnitzte Miniaturen, selbst gefertigte Schmuckgegenstände, Zeichnungen sowie Adress-, Notiz-, Lieder- und Rezeptbücher. Hinzu kommen Hinterlassenschaften der SS sowie Artefakte der Gedenkstättengeschichte. Die Realien aus der KZ-Zeit sind in einer Klimabox untergebracht, die konstante Temperatur und Feuchtigkeitswerte gewährleistet.
Der Grundstein der Sammlung wurde aus Anlass der Gründung der Gedenkstätte Ravensbrück 1958/59 gelegt. Durch einen Aufruf des Internationalen Ravensbrück Komitees kam eine einzigartige Sammlung zustande, die seitdem kontinuierlich durch Stiftungen und Ankäufe erweitert wird. Seit den 1980er Jahren findet eine systematische Erschließung der Sammlung statt.
Der Depotbestand der Gedenkstätte Ravensbrück umfasst derzeitig etwa 12.000 Objekte, von denen 9.000 Objekte inventarisiert, katalogisiert und digital erfasst wurden. Die weitere Erschließung der Sammlung sowie die Erfassung von ca. 4.000 noch nicht registrierten Objekten, darunter zahlreiche aus der Zeit der Nachnutzung des Lagerareals durch die sowjetischen und später GUS-Streitkräfte, erfolgt kontinuierlich.
Das Depot der Gedenkstätte archiviert heute Artefakte aus den Bereichen:
- Konzentrationslager Ravensbrück (1939-1945)
- Nachkriegszeit bis zur Entstehung der Gedenkstätte (1945-1959)
- Nationale Mahn-und Gedenkstätte Ravensbrück der DDR (1959-1993)
- Nachnutzung des Geländes durch die sowjetische Armee bzw. GUS-Streitkräfte (1945-1993)
- Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück seit Gründung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten 1993
Die digital erfassten Bestände sind vor Ort in einer Datenbank recherchierbar. Bitte melden Sie sich für eine Recherche vor Ort rechtzeitig bei uns an.