Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Ravensdruck: Vilma - Eine jüdische Kommunistin im französischen Widerstand

Vom 8. bis 12. Dezember 2025 fand zum 12. Mal das Kunstprojekt Ravensdruck in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück statt. Fünf Tage lang setzten sich Schüler:innen der Ernst-Litfaß-Schule Berlin (OSZ Mediengestaltung und Medientechnologie) mit der Lebensgeschichte der Kommunistin, Auschwitz- und Ravensbrück-Überlebenden Vilma Steindling auseinander und brachten ihre Auseinandersetzung künstlerisch zum Ausdruck.

Die Schüler:innen richteten in der Gedenkstätte unter der Anleitung des Lehrers Ingo Grollmus eine temporäre Druckwerkstatt ein. Im Workshop übernahmen sie alle Schritte, von der Konzeption und Gestaltung über das Anfertigen der Druckformen bis hin zum Druck und der Präsentation der Werke. Die entstandenen Graphiken sind bis Ende Mai 2026 im Großen Foyer der Gedenkstätte Ravensbrück ausgestellt. Die Ausstellung lädt Besucherinnen dazu ein, sich mit der Lebensgeschichte Vilma Steindlings auseinanderzusetzen und die künstlerischen Arbeiten der Schüler:innen zu entdecken.

Vilma Steindling (1919–1989) war eine jüdische Kommunistin aus Wien. Sie engagierte sich in der Résistance, wurde 1942 verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Im Januar 1945 musste sie einen der sogenannten Todesmärsche antreten und gelangte so in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie im April 1945 befreit wurde. Nach dem Krieg kehrte sie nach Wien zurück. 

Ruth Steindling, Tochter von Vilma Steindling, begleitete das Ravensdruck-Projekt und tauschte sich mit den Schüler:innen aus. 
Gemeinsam mit Claudia Erdheim schrieb Ruth Steindling die Lebensgeschichte ihrer Mutter auf. Das Buch „Vilma Steindling. Eine jüdische Kommunistin im Widerstand“ erschien 2017 erstmals im Amalthea Verlag.

Ermöglicht wird das Projekt Ravensdruck mit Unterstützung der Dr. Hildegard-Hansche-Stiftung und des Internationalen Freundeskreises Ravensbrück e. V.