Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Eröffnung: "Im Gefolge der SS" - Aufseherinnen im Frauen-KZ Ravensbrück
13. September 2020 – 11:00 Uhr
In den Jahren 1939 bis 1945 wurden etwa 3340 vorwiegend junge Frauen für den Dienst als Aufseherin im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück ausgebildet. Sie bewarben sich freiwillig beziehungsweise wurden von den Arbeitsämtern dienstverpflichtet. Diese Frauen waren in der Regel gut in die deutsche „Volksgemeinschaft“ integriert. Sie lebten in einer Gesellschaft, die die Ausgrenzung und Verfolgung von „rassisch unerwünschten“ oder „gemeinschaftsfremden“ Menschen befürwortete.
Die Ausstellung nimmt vier Themen näher in den Blick: Die Herkunft dieser Frauen, die Gewaltverhältnisse im Lager, die Karrieremöglichkeiten der Aufseherinnen und schließlich die Strafprozesse, die nach 1945 gegen eine geringe Zahl von ihnen geführt wurden. Anhand von Privatfotografien und Häftlingszeichnungen, Texten und Filmen sowie Audio- und Videointerviews werden die Selbstwahrnehmung der Aufseherinnen und die Erinnerungen ehemaliger Häftlinge miteinander konfrontiert. Nicht zuletzt wird auch die Faszinationskraft der Figur der „SS-Aufseherin“ in der Populärkultur zur Diskussion gestellt.
Teil der historischen Ausstellung sind fünf temporäre künstlerische Interventionen. Die Sound- und Videoarbeiten, Text- und Bildinstallationen kreieren neue Zusammenstellungen von Fakten und Fiktionen und stellen so die Frage nach den Möglichkeiten medialer Darstellung historischer Ereignisse.
Programm
11 Uhr | Begrüßung
Andrea Genest, Gedenkstätte Ravensbrück
Grußwort
Lutz Nitsche, Kulturstiftung des Bundes (angefragt)
Manja Schüle, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (angefragt)
Einführung
Insa Eschebach, wissenschaftliche Projektleitung
Simone Erpel, Kuratorin der historischen Ausstellung
Dominique Hurth, Leiterin der künstlerischen Interventionen
anschließend:
Besichtigung der Ausstellung und der künstlerischen Installationen
in Anwesenheit der Künstler*innen Marianna Christofides, Arnold Dreyblatt,
Moritz Fehr, Dominique Hurth und Susanne Kriemann
14 Uhr | Lesung „Die Aufseherin“
gelesen von Petra Goldkuhle, Schauspielerin
Um Anmeldung wird gebeten.
Venue
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Ehemaliges Aufseherinnenhaus
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