Chronologie des Ortes Ravensbrück
Die Geschichte des Ortes Ravensbrück lässt sich in mehrere Abschnitte gliedern. Von der Errichtung des Konzentrationslagers 1939 bis zur heutigen Mahn- und Gedenkstätte geben die folgenden Abschnitte einen Überblick über zentrale Phasen.
1939–1945
Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück
In Ravensbrück errichtete die SS ab 1939 das größte Frauen-Konzentrationslager auf deutschem Gebiet. Über 120.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche aus über 30 Nationen wurden bis 1945 als Häftlinge registriert. Am 30. April 1945 befreite die Rote Armee das Lager, in dem rund 2.000 kranke Häftlinge zurückgelassen worden waren.
1945–1959
Frühes Gedenken
Nach der Befreiung nutzte die sowjetische Armee große Teile des ehemaligen Konzentrationslagers als Kaserne, während andere Bereiche verfielen. Seit 1948 engagierten sich ehemalige Häftlinge und die VVN für einen Gedenkort. Im selben Jahr fand die erste Gedenkfeier statt. Anfang der 1950er Jahre wurden die in der Umgebung bestatteten Toten in ein zentrales Massengrab umgebettet.
1959–1992
Nationale Mahn- und Gedenkstätte der DDR
Am 12. September 1959 wurde Ravensbrück als eine der drei nationalen Mahn- und Gedenkstätten der DDR eröffnet. Teile des ehemaligen Lagergeländes, darunter das Krematorium und der Zellenbau, konnten in die Gestaltung einbezogen werden. Im Zellenbau entstand das erste Lagermuseum, später folgten nationale Gedenkräume und die „Ausstellung der Nationen“. Ab 1984 zeigte die ehemalige SS-Kommandantur eine zentrale Dauerausstellung zum antifaschistischen Widerstand.
Seit 1993
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Seit 1993 gehört Ravensbrück zur Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Neue Dauerausstellungen, Gedenkräume, ein Besucherzentrum und die denkmalgerechte Sicherung historischer Gebäude prägen die Neugestaltung des Ortes. 1995 wurde der ehemalige Lagereingangsbereich zugänglich gemacht, 2013 eröffnete die Hauptausstellung in der sanierten Kommandantur.