Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Presseinformationen

32/2020: Eröffnung der Ausstellung „Im Gefolge der SS“ mit fünf künstlerischen Interventionen in der Gedenkstätte Ravensbrück

03. September 2020

Nr.: 32/2020

Am Sonntag, 13. September 2020, wird um 11.00 Uhr die neue Dauerausstellung „Im Gefolge der SS: Aufseherinnen des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück“ mit fünf künstlerischen Interventionen eröffnet. Nach der Begrüßung durch Gedenkstättenleiterin Andrea Genest sprechen Kulturstaatssekretär Tobias Dünow und Lutz Nitsche, Referent beim Vorstand der Kulturstiftung des Bundes. Inhaltlich führen die Projektleiterin Insa Eschebach sowie die Kuratorinnen der historischen Ausstellung Simone Erpel und der künstlerischen Installationen Dominique Hurth ein. Im Anschluss kann die Ausstellung in kleineren Gruppen besichtigt werden. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowie die Wissenschaftlerinnen stehen für Gespräche zur Verfügung. Um 14.00 Uhr liest die Berliner Schauspielerin Petra Goldkuhle aus dem Manuskript „Die Aufseherin. Ermittlungen und Presseberichte zu Irma Grese (1923−1945)“. Begleitet wird sie von der Musikerin Anne Wiemann.

Die neue Dauerausstellung „Im Gefolge der SS“ in einem der ehemaligen Aufseherinnen-Wohnhäuser thematisiert die Geschichte und Nachgeschichte der etwa 3.340 Frauen, die in den Jahren 1939 bis 1945 für den Dienst als Aufseherin im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück ausgebildet wurden. Neben teilweise bislang unbekannten Fotos, Objekten und Dokumenten werden Briefe einer dienstverpflichteten Aufseherin ausgestellt sowie erstmals die Aussagen zweier Frauen, die den Einsatz im Konzentrationslager aus Gewissensgründen verweigerten. Eine Aufseherin-Uniform sowie eine SS-Barbiepuppe, die im Internet als Fan-Artikel verkauft wird, repräsentieren die Faszination, die häufig von weiblicher Täterschaft ausgeht. Audio- und Videointerviews – unter anderem mit drei ehemaligen Aufseherinnen – dokumentieren deren Selbstwahrnehmung wie auch die Erinnerungen ehemaliger Häftlinge. Auch die Strafverfolgung ehemaliger Aufseherinnen ist Thema der Ausstellung.

Darüber hinaus haben sich fünf Künstlerinnen und Künstler auf Einladung der Gedenkstätte Ravensbrück mit dem Milieu und den Repräsentationen der SS-Aufseherinnen in Ravensbrück befasst und diese auf gegenwartsrelevante Fragen hin untersucht. Die künstlerischen Interventionen von Susanne Kriemann, Arnold Dreyblatt, Moritz Fehr, Marianna Christofides und Dominique Hurth schaffen Resonanzräume und Kommunikationsanlässe im Dialog mit der historischen Ausstellung, in die sie integriert sind. Die Fotografien der Aufseherinnen, die Dualität von Wohn- und Tatort, die Gemütlichkeit der Inneneinrichtungen, die Funktion von Musik im Kontext der Zwangsarbeit, die Spuren der Gewalt in den Landschaften und baulichen Strukturen sowie die Erziehungsmethoden in der „NS-Volksgemeinschaft“ sind Schwerpunkte der Sound- und Videoarbeiten, Text- und Bildinstallationen.

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch eine finanzielle Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Die künstlerischen Arbeiten wurden durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert.

 

Sonntag, 13. September 2020, 11.00 Uhr
Im Gefolge der SS. Aufseherinnen des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück

Eröffnung der Dauerausstellung und der künstlerischen Interventionen

Aktuelle Hinweise und Hygiene-Regeln
Die Eröffnung der Ausstellung wird mit Rücksicht auf die Corona-Pandemie im Freien stattfinden. Die Besucherinnen und Besucher sind gebeten, die Hygiene- und Abstandsregeln zu beachten und sich auf jegliche Wettergegebenheit einzustellen. Die weiteren Ausstellungen der Gedenkstätte werden ebenfalls zur Besichtigung für eine eingeschränkte Besucherzahl geöffnet sein.

 

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen, 16798 Fürstenberg an der Havel

Anmeldung erforderlich unter: weigt@ravensbrueck.de

Eingeschränkte Öffnungszeiten aufgrund der Pandemie: täglich außer montags 11.00 bis 14.00 Uhr

Information: www.ravensbrueck-sbg.de
 

Presseinformation als PDF 
 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920 | F +49 3301 810926
seferens@stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird vom Ministerium des Landes Brandenburg und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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